Januar 2009 - auch in unseren Breiten ein Winter mit -20°C... Das Moppedfahren macht zwar Spass...
... aber nach 30 Minuten ist das Visir doch soweit zugefroren, dass man einen "Tunnenblick" bekommt. :-)
Eine tolle Winterlandschaft... auch wenn eine Enduro sicher geeigneter wäre - oder ein Jeep.
Diese beiden ergänzen in Kürze die Night Train... :-)
Skoppa...
... und Pali.
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BMW F650GS [BMW R1200GS] [HD Night Train]

Im Mai 2001 bekamen wir, nach unseren beiden Viragos, zwei BMW F650GS. Eine davon "normal" und eine tiefergelegt, weil meine Frau sich mit ihren 1.65m darauf sicherer fühlt. (Dann fällt man wohl nicht so tief... ;-)

Aufgrund der bei meinen moderaten 1.72m sehr störenden Windgeräuschen entschied ich mich zu einem Windschild. Erst sollte es das der F650GS Dakar sein, weil man das nicht eintragen lassen braucht, aber das hat den Luftstrom genau auf Gesichthöhe konzentriert. Danach probierte ich das durchsichtige Zubehörwindschild aus und war so begeistert, dass ich es dann ohne Zögern kaufte.

Getauft wurden die zwei auf Banjo (Susannes) und Kazooie (meine). Benannt nach "Fellkugel und Fogel" aus einem sehr originellen Videospiel für das N64.

Um die doch fragwürdige Optik des Windschilds zu verbessern, habe ich es auf den originalen Windabweiser montiert. So gibt es einen Hauch von R1150GS... ;-)
Letzte Änderung: 2010-03-01 16:54 bjoern schumacher consulting Counter
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Dies ist das Schutzblech von Touratech. Sehr stabil, exzellente Passform, fairer Preis. Und da das erste verzogen war (wohl ein Tribut an die Handfertigung), kann ich auch noch sagen: Super-Service.

Extra für Britta... ;-) Dies ist ein Garmin eTrex Legend, ein GPS-Handy mit Kartendarstellung. Da der Lenker an der F650GS nicht so breit ist wie an meiner alten XV, habe ich die originale Garmin-Halterung ("Fahrradhalterung", Best.Nr. 016470, im Englischen ist sie aber für Fahrräder und Motorräder) an die dünne Lenkerverstrebung montiert. Den dazu notwendigen Adapter habe ich aus einem Stück Besenstiel mcguyvert.

Das graue Kabel ist übrigens für die Stromversorgung. Das selbstgebastelte Modul, das die erforderlichen 3.3V liefert, liegt unter der Sitzbank und endet in einer (12V)-Normbuchse. Von dort geht es über einen Normstecker und den Shareware-ePlug, der das teuerste Bauteil war, zum eTrex. Die Handschlaufe des eTrex wird um den rechten Spiegel gewickelt.
Zu den vielen Vorzügen des Kalbs gibt es leider auch ein paar Schattenseiten. Zunächst die Software: Es kann passieren, dass die Maschine beim aprupten Gaswegnehmen ausgeht. (Dieses Problem habe ich dadurch umgangen, dass ich beim Gaswegnehmen die Kupplung nicht ziehe, sondern die Motorbremse nutze.) Die Passform der Verkleidungsteile ist auch ein bei BMW bekanntes Problem, ist aber in die Massnahmen zur Modellpflege nicht eingeflossen. Auch unschön ist die Serienstreuung. Da wir gleichzeitig zwei Fs gekauft haben, können wir recht gut vergleichen. Susannes Banjo kam auf Bridgestone, meine Kazooie auf Metzeler. Das Fahrverhalten ist total unterschiedlich, so dass man meinen könnte, dass man auf zwei verschiedenen Modellen sitzen würde. (Ok, Banjo ist tiefergelegt, sozusagen ein "kleiner Bär"... :-)

Auch elektronische Bauteile entstammen anscheinend verschiedenen Fabriken. Der Schalter für die Lichthupe ist bei Susanne "knackig", also mit einem entsprechenden Druckpunkt. Meiner dagegen ist schwammig, man muss über den mechanischen "Maximalpunkt" drücken, dass der Kontakt schliesst. Die Kunstoffhalterung wird dabei gebogen, so dass ich ein frühzeitiges Ableben des Schalters befürchten muss. Weiterhin sieht man erst beim Blick auf die Fernlichtkontrollleuchte, die man tagsüber sowieso nicht sieht, ob die Lichthupe angeht. Laut Händler leider kein Reklamationsgrund, BMW selber hat dazu leider noch keine Stellung genommen.

Das Thema Rost scheint bei BMW auch ein bekanntes Problem zu sein. Meine F hat wegen vielen Kurzstrecken leider erst knapp 5000km auf der Uhr, wird aber ganzjährig bei jedem Wetter gefahren. Unschön, aber mechanisch nicht beunruhigend, ist der Rost auf den Haltern der Handprotektoren.
Der Rost am Hitzeschutzblech des Krümmers ist auch nicht schlimm, sehr störend dagegen finde ich dagegen den heftigen Rostbefall des Schalthebels sowie an der Fussrastenaufhängung.
Mehr als nur unschön sind die Verfärbungen der Edelstahl-Auspuffanlage auf beiden Seiten. Zu der (normalen) Gold-Blau-Färbung kommen Flecken, die aussehen, als wäre dort etwas Dickflüssiges heruntergelaufen. Von hinten sieht es besonders putzig aus, da der linke Topf silber ist und der rechte gold... Der Bremsscheibe sieht man das recht geringe Alter auch nicht an.
Oh Schreck... Rost (weisse Kreise) am Fussbremshebel und am Seitenständer; Unkraut (grüne Kreise) zwischen den Pflastersteinen... ;-)

Links ist eine Rahmenbohrung hinter der rechten Fussrastenanlage; rechts sieht man die linke Seite des Lenkkopfs. Was da Öliges ausgetreten ist, weiss ich nicht.

Viele kleinere Roststellen an den Gabelstandrohren habe ich mit dem guten alten WD40 wegbekommen.

Susannes F650GS, die erst ca. 1500km hinter sich hat und 4 Kontakte mit Wasser (zwei Regenfahrten und zwei Wäschen... ;-) weist an den gleichen Stellen Rost auf, wenn auch weniger. Es ist also davon auszugehen, dass meine kein Einzelfall ist.

Hinzu kommen noch Spiegel mit "intelligenter Aerodynamikanpassung". Wenn das Fahrzeug an wärmeren Tagen 120km/h erreicht, klappen sie ein, um den Luftwiderstand und so den Benzinverbrauch zu verringern. ;-)

Ausgeglichen wird diese Einsparung durch eine unangenehme Eigenschaft meines Kilometerzählers... Wenn man direkt nach dem Anhalten die Maschine ausschaltet, kann es sein, dass die letzten gefahrenen Kilometer auf dem Gesamtkilometerzähler zurückgesetzt werden. In der Praxis macht das ca. 20 Kilometer pro Tankfüllung aus. (Aufgefallen ist es mir, als ich nach einer Fahrt mit exakt 1000 Kilometern in die Garage rollte, beim nächsten Start aber nur noch 998 Kilometer auf dem Tacho hatte. Dann habe ich die Sache genauer beobachtet...) Somit schafft man weniger gezählte Kilometer pro Tankfüllung, hat also auf dem Papier einen höheren Durchschnittsverbrauch.

Auch praktisch ist der Winter-Tempomat... Bei Fahrten mit eingeschalteter Griffheizung, gerade dann, wenn die Griffe so richtig schön warm sind, blockiert der Gasgriff; er muss dann also manuell zurückgeschoben werden. Wenn man dann entweder die Heizung ausschaltet oder eine halbe Minute die Hand vom Gasgriff nimmt (das geht dann ja... ;-), springt der Gasgriff wieder in die Ausgangsstellung zurück.

In den nächsten Tagen werden wir den Händler unseres geringsten Misstrauens [tm] aufsuchen; mal sehen, was er dazu meint. (2002-05-29)

Aber um nicht missverstanden zu werden: Die F650GS ist ein spitzenmässiges Motorrad. Sie ist "leichtfüssig", handlich und mit 50PS (36kW oder so) ausreichen motorisiert. Ausserdem verfügt sie über ein in dieser Klasse wohl einmaliges ABS, das wir beide nicht mehr missen wollen.

Es macht wirklich Spass, mit ihr zu fahren. Besonders kurvige Landstrassen sind ihr Revier. Gäbe es hier Berge (ausser Heinsberg und Wassenberg... ;-), würde das Fahren noch mehr Spass machen, ausserdem reagiert sie aufgrund der Kraftstoff-Einspritzung nicht empfindlich auf Höhenunterschiede.

Die teilweise recht lange bekannten Mängel in der Verarbeitung oder Materialqualität trüben den Genuss allerdings bzw. sind aus Gründen der Verkehrssicherheit (Gasgriff und Spiegel) nicht akzeptabel.

Wir hoffen, dass wir zusammen mit unserem Händler, mit dem wir bisher sehr zufrieden waren, eine Lösung finden, denn bei dem Preis der Fs erwarten wir einen etwas anderen Qualitätsstandard.

 

[Anfang] Update 2002-05-31 [02-07-03]

Wir waren beim unserem BMW-Händler. Er hörte sich unsere Probleme geduldig an, holte sich aber nach einigen Minuten einen grossen Notizblock. ;-)))

Nun folgt eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs:

Dass der Kilometerzähler seinen letzten Stand vergisst, ist konstruktionsbedingt. Der Kilometerstand wird nur alle paar Minuten gespeichert, so dass ein wenig "Verschnitt" normal ist.

Die Verfärbungen bzw. widerlichen Flecken auf Krümmer und Auspuff sind normal. Man kann sie mit Chrompolitur wegpolieren. (Und ich Depp habe mir eine Enduro gekauft, weil ich so ungern Mopped putze...;-) Meiner Meinung nach sind die goldenen und blauen Verfärbungen normal, die braunen Flecken dagegen nicht.

Die einklappenden Spiegel werden auf Garantie getauscht.

Der festhängende Gasgriff ist eine Einstellungssache; dazu wird der rechte Multischalter ein wenig nach links geschoben, um den Abstand zwischen Griff und Schalter zu vergrössern.

Das Ausgehen beim aprupten Gaswegnehmen und das zeitweise Nicht-Anspringen sind ein Software-Problem. Diese wird im Zuge der Garantiearbeiten aktualisiert. Das sollte dann den Vorteil haben, dass ich Normalbenzin tanken kann, was imho mit dem Nachteil eines höheren Verbrauchs erkauft wird. ;)

Die klemmenden Reifenventile sind ein Einzelfall. Genau gesagt, zwei mal zwei Einzelfälle.

Der nicht präzise schaltende Lichthupenschalter ist ein Problem der Serienstreuung. Wie ich mich davon letztes Jahr selbst überzeugen konnte, gibt es Fs, bei denen er funktioniert und Fs, bei denen etwas Nachdruck erforderlich ist. Damals war jede zweite F betroffen.

Nun zum Rost: So viel Rost wie an meiner F gab es noch nie. Die Ursache dafür ist wohl im Regen zu suchen. Ausserdem reibe ich meinen Gaul nicht nach jeder Regenfahrt trocken. Allerdings habe ich mein letztes Pferd auch nie trockengerieben, ohne dass es, trotz höherem Alter, anfing zu rosten.

Nun detailliert zum Rost:

Der Rost an den Fussrasten ist normal. Da die Rasten klappbar sind, wird sich an den Schleifstellen immer Rost bilden.

Der Rost an den Halterungen der Handprotektoren ist auch normal. Das kommt daher, dass diese geschraubt sind und Rost unter Schrauben normal ist. [staun]

Der Rost an der Bremsscheibe ist normal. Aufgrund des Materials bildet sich dort immer oberflächlicher Rost. Den bekommt man aber auch mit Chrompolitur weg.

Der Rost an der Fussrastenaufhängung ist... nicht normal.

Der Rost am Lenkkopf ist normal, weil sich an dieser Stelle immer Wasser sammelt und ausserdem an dieser Stelle eine Schweissnaht ist. Der Rost ist aber nicht so schlimm, da das Material an dieser Stelle recht dick ist.

Der Rost am Rahmen hinter der rechten Fussrastenaufhängung kommt nur von der Schraube, da der Rahmen wohl aus Aluminium ist.

Der Händler klärt mit BMW ab, welche Teile getauscht werden und welche nachgebessert werden.

 

[02-05-31] Update 2002-07-03 [02-07-19]

Nach dem 31. Mai fiel mir auf, dass sich mit dem Schlüssel von Susannes F auch mein Topcase öffnen liess. Genauer gesagt: Susannes Schlüssel konnte ich in meinem Zündschloss nicht drehen. Dadurch habe ich nämlich erst gemerkt, dass ich den falschen Schlüssel erwischt habe. Also habe ich diesen Punkt der Mängelliste hinzugefügt, da es zwar einerseits sehr praktisch ist, aber andererseits auch eine gewisse Gefahr birgt.

Das Mopped wurde dann zum Händler gebracht, da dieser einen Termin mit dem Gebietsleiter ausgemacht hat. Ohne es zu putzen, stellte ich es dort auf den Hof und gab dem Verkäufer die Mängelliste mit 12 Punkten und diversen Unterpunkten, damit der Gebietsleiter, Herr Przybilla, diese erhält. Das Motorrad sollte mir einen Tag später wieder zur Verfügung stehen; es käme ein Anruf, wenn es soweit wäre. Am Samstag, den 6. Juli, rief ich selber an. Ich wurde gefragt, warum ich denn das Motorrad nicht abholen würde... grmpf.

Als wir das Motorrad abholten (dummerweise werden ja immer zwei Personen sowie ein zusätzliches Fahrzeug benötigt), sprachen wir über meine Mängelliste. Daraufhin wurde mein Gesicht immer länger. Das Einzige, was gemacht wurde, war ein Softwareupdate. Auf Nachfrage, was denn mit dem Gasgriff geschehen sollte, fand sich prompt ein hilfsbereiter Mechaniker, der dieses Problem umgehend behob.

An Neuigkeiten gab es noch, dass die Toleranz des Topcase-Schlosses normal sei. Viele F650GS-Schlüssel passen auf ein Topcase, da die Mechanik nur aus Kunststoff ist.

Die Spiegel wurden bislang nicht getauscht, ich ging davon aus, dass dies bei der "grossen Kulanzaktion" miterledigt würde.

 

[02-07-03] Update 2002-07-19 [02-07-30]

Heute erschien die Motorrad News aus dem Syburger Verlag. In dieser Ausgabe gibt es eine "Gebrauchtberatung BMW F 650 GS/Dakar". Einige Zitate: Zeigt die eine GS nach 20.000 Kilometern noch keine Spuren von Rost, so plagen die andere BMW bereits nach 5.000 Kilometern zahlreiche braune Stellen an mattschwarz lackierten Bauteilen wie Ständerausleger, Schalt- und Bremshebel oder Protektorenhalter. Alle Moppeds in unakzeptabelem Pflegezustand? Weiter: Ein Ärgernis sind auch die Spiegel, die je nach Lust und Laune ab 120 Sachen selbsttätig einklappen. Bei manchen 650ern musste mehrfach auf Kulanz getauscht werden, bis endlich standfeste Exemplare gefunden waren. Also doch Kulanz und nicht der geheimnisvolle Spiegelüberdreher?

 

[02-07-19] Update 2002-07-30 [02-08-02]

Trotz viel Arbeit wollte ich ein paar Minuten des schönen Wetters nutzen und fuhr ein wenig Aussendienst mit dem Motorrad. Da es sehr heiss war, hat Kazooie wieder mal die Ohren angelegt. Als ich wieder heimkehrte, dachte ich, dass gerade jetzt der ideale Moment sei, den Garantietausch der Spiegel vorzuziehen. Also rief ich den Händler an. Nun sagte er, dass die Spiegel nicht auf Garantie getauscht werden könnten, da bei der Begutachtung festgestellt wurde, dass die Kugelgelenke mechanisch beschädigt seien. (Und das wusste nicht mal der Kundendienstleiter von BMW Berlin: "Das habe ich ja noch nie gehört.") Dies könnte bereits durch Anrempeln passiert sein. Und sogar beidseitig (der Täter hat einen ausgesprochenen Hang zur Symmetrie), und natürlich wurden beide Spiegel zurückgestellt, damit ich nichts merke. Und die Beschädigung wurde so professionell durchgeführt, dass beide Spiegel bei exakt der gleichen Geschwindigkeit nachgeben. So suchte ich mit Rat im F650-Forum. Als Tips gab es den Tausch gegen Honda- oder KTM-Spiegel. Einer, ebenfalls betroffen, schrieb "Dieser böse Spiegelüberdreher / Wiedereinrichter kommt ganz schön herum in BWM-Land." Viele rieten, endlich einen Anwalt zu konsultieren, was ich in meinem bisherigen Leben noch nie machen musste. Jemand anderes wollte den Namen des Händlers, der mir "so kompetent und umfassend geholfen" hätte. Wie dem auch sei, da der Händler die Spiegel nicht vorrätig hatte, nahm ich mir vor, Susannes Spiegel auszuprobieren. Da das Motorrad die 120km/k sowieso nicht erreicht, würde der Fehler dort nieee auffallen. Mangels Zeit, und da es wieder kuehler wurde, habe ich den Tausch auf unbestimmte Zeit verschoben.

 

[02-07-30] Update 2002-08-02 [02-08-11]

Die Begutachtung der Maschine kam gerade in den Briefkasten geflattert. Erst ein Hinweis auf das Schreiben vom 2001-07-25, dann die neuen "Fakten". Ein paar Auszüge: Die Kritikpunkte "Öl am Lenkkopf" und "Reifenventile verklemmen sich manchmal" konnten nicht nachvollzogen werden. Komisch, auf dem Foto ist wunderbar Öl zu erkennen, der Werkstattmeistäääh hat es auch gesehen. Bei der Herstellung von Fahrzeugen gehen wir als Hersteller oftmals Kompromisse ein. So werden beispielsweise die Schließzylindergehäuse für das Topcase aus Kunststoff gefertigt. [..} Daher kann es vorkommen, dass ähnlich kodierte Schlüssel in einen nichtzugehörigen Schliesszylinder passen. Also der einzigen Anforderung, nämlich nur dem Inhaber des gültigen Schlüssels Zugang zum Inhalt zu gewähren, kommt das Schloss nicht nach. Ob der Inhalt dann trotzdem versichert ist?

Aber kommt noch viel besser: Zur Beurteilung zog unser Gebietsleiter den Allgemeinzustand Ihres Motorrades als Messgröße heran. Zum Zeitpunkt der Prüfung befand sich das Motorrad in einem für unsere Verhältnisse unakzeptablen Pflegezustand. Nehmen wir eine Abkürzung durch die Fakten: Das Motorrad ist ein Garagenfahrzeug, dass zwar bei jedem Wetter gefahren wird, aber noch nicht mal 5000km auf der leider falsch gehenden Uhr hat. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass das Mopped einmal im Monat gewaschen wird, entspräche das einer Wäsche pro 400km. Also sieht das Motorrad öfter einen Schwamm als die Zapfsäule. Wenn das natürlich nicht ausreicht, sollte BMW über einen neuen Slogan nachdenken. Sponan fällt mir da BMW - Aus Freude am Putzen ein. [Neulich in d.r.m.: "Wenn Gott gewollt haette, dass Motorraeder sauber sind, waere Spueli im Regen."] Aber weiter geht's: Daher sehen wir hier keine Möglichkeit, Ihnen im Rahmen der Kulanz in der Sache entgegenzukommen. Wir sind der Auffassung, dass der Rost an Ihrem Motorrad durch entsprechende Pflegemassnahmen hätte verhindert werden können. Was geschieht denn bei der Standard-Pflege eines Motorrades? Das Motorrad wird nassgemacht, eine Fluessigkeit auf Seifenbasis aufgetragen und das Mopped in allen Ecken und Winkeln geschrubbt. Danach wird der Bock trockengefönt. Was also hat das mit der Vermeidung von Rost zu tun? Wenn ich einen rostanfälligen Eisenträger in der Garage liegen habe und den wöchentlich putze, rostet der auch. Es sei denn, ich reibe ihn immer schön mit einem umwelt-unfreundlichen Öl ein, das die Korrosion verhindern soll. Und wenn das auch für dieses Motorrad gelten soll, scheint die Materialauswahl noch nicht "draussentauglich" zu sein. Und dann schon gar nicht "deutschlandtauglich". Das ist alles wohl einer der oben bestätigten "Kompromisse".

Noch ein paar Auszüge aus dem ersten Schreiben von BMW (2001-07-25): Abhängig von der Serienstreuung kann das Aus- und Einrasten aus der Endstellung beim Betätigen des Schalters von Modell zu Modell unterschiedlich stark sein. Sofern die Funktion des Schalters nicht beeinträchtigt ist, besteht deshalb jedoch kein Anlass für einen Austausch des Schalters. Zur Verdeutlichung: Wenn man den Lichthupenschalter betätigt, gibt es ein "Klick" wie bei jedem Microschalter. Nur mit dem Unterschied, dass der Microschalter beim "Klick" auch schaltet und nicht zusätzlich noch verbogen werden möchte. Die F von Susanne hat einen besseren Schalter, Feedback und Schaltverhalten sind synchron. (Und das ist fuer mich als Techniker halt die Definition von "korrekter Funktion".) Ich habe dem Händler auch angeboten, den Taster selber auszulöten und wieder einzulöten, wenn ich denn nur einen neuen bekäme. Aber BMW bietet diesen 1€-Schalter nicht seperat an; es müsste die komplette linke Griffarmatur getauscht werden, und die liegt sicher weit ueber 150€. Ich freue mich schon auf die Hauptuntersuchung; vielleicht stolpert ja der TÜV-Prüfer darüber...

Weiter geht's: Die Erfassung der Tages- und Gesamtkilometer geschieht durch zwei getrennte Zählwerke im Kombiinstrument. Nur so nebenbei: Zwei getrennte Anzeigen wären auch nicht schlecht gewesen. Je nach Toleranzlage dieser Zählwerke können Unterschiede in der Erfassung der gefahrenen Kilometer auftreten. Das hatten unsere Yamahas mit analogen Instumenten nicht, auch unseren beiden Smarts ist dieses Verhalten fremd. Und das weiss ich ganz genau, weil ich penibel Buch über den Kraftstoff-Verbrauch führe. Ein Rückwärtszählen des Gesamtkilometerzählers ist uns nicht bekannt. Da wiedersprechen sich wieder mal die Aussagen von BMW München und des Händlers. Der sagt nämlich, das Problem liegt daran, dass der Kilometerstand nur in anscheinend recht grossen Intervallen ( > 1 min.) gespeichert wird. Wir wünschen [..] eine schöne restliche Motorradsaison mit Ihren BMW F 650 GS. Was ist eigentlich "Saison"? ;-)))

 

[02-08-02] Update 2002-08-11 [02-08-13]

Aufrgrund eines Tips aus dem Boxer-Forum (nein, nicht das für Hunde... ;-) habe ich mir die Kugelgelenke mal näher angesehen. Die Ausbuchtungen sind tatsächlich vorhanden, erklären kann ich sie mir nicht. Aber da das Problem von Anfang an bestand, ist es möglich, dass meine F bereits mit defekten Spiegeln ausgeliefert wurde. Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass der Übergang vom Einstellbereich in den Bereich, ab dem Beschädigungen auftreten, nicht spürbar ist. Wieder ein Kompromiss? Inzwischen hole ich Informationen zu anderen Motorrädern ein und interessiere mich ernsthaft für die Triumph Tiger... je öfter ich sie sehe, desto besser gefällt sie mir. Und das bei einem Strassenpreis von knapp über 9.000€.

 

[02-08-11] Update 2002-08-13 [02-08-16]

Nun ist es leider soweit: Der Besuch beim Anwalt. Der rät, den Händler anzuschreiben und auf die Beseitigung der Mängel zu bestehen, ansonsten Minderung oder gar Wandlung. Der Hesteller ist aus dem Schneider, da dieser nur während der gesetzlichen Gewährleistung (damals sechs Monate) fur sein Produkt geradestehen muss. (Wobei es schon seltsam ist, dass BMW auf jedes Motorrad zweiJahre Garantie gibt, auf die F-Serie aber nur eines... Aber das ist seit 2002 sowieso egal.) Ich weise den Anwalt darauf hin, dass der Haendler einlenkte, indem er die Roststellen beseitigt; ob er die Kosten dafür von BMW erstattet bekommt, steht auf einem anderen Blatt... Die ganzen Mängel, die lt. BMW ja gar keine Mängel sind, werde ich wohl weiterhin ertragen müssen.

 

[02-08-13] Update 2002-08-16 [02-11-15]

Mir geht eine Kopie des Anwaltsschreibens zu. Fast im gleichen Moment klingelt das Telefon, der Händler hat das Schreiben wohl zeitgleich bekommen. Er wirkte etwas verstört, weil er davon ausging, dass wir so viele Mängel wie möglich beheben, wenn es etwas ruhiger in der Werkstatt ist. Daraufhin sagte ich ihm, dass ich mich von dem "Gutachten" erheblich auf den Arm genommen fühle. (Das ist der FSK6-Ausdruck...) Nun kann ich das Motorrad am Dienstag hinbringen; dann besprechen wir die weitere Strategie. Die Spiegel werden übrigens auch getauscht; hoffentlich habe ich damit mehr Glück.

 

[02-08-16] Update 2002-11-15 [05-04-17]

Mir fehlt leider momentan ein wenig die Zeit, diese Seite zu aktualisieren. Nur ganz kurz: Beim letzten Werkstattbesuch wurden die behebbaren Mängel auf Garantie behoben. Nun macht das Fahren wieder mehr Spass. Ausserdem bekommt meine F in Kürze (ich hoffe, dass es in der 47. KW klappt) Zusatzscheinwerfer. Allerdings keine preislich abgehobene Lösung, sondern formschöne Scheinwerfer für insgesamt 50€ für einen Fern- und einen Nebenscheinwerfer.

 

Liste der Mängel, die eigentlich gar keine sind:

- Gesamtkilometer vergisst die letzten Kilometer (BMW: "Fehler nicht bekannt.")

- Topcaseschloss läßt sich mit fremden Schlüsseln öffnen (BMW: "Kompromiss bei der Materialauswahl")

- Lichthupenschalter (BMW: "Serienstreuung")

- Flecken auf den Auspufftöpfen (BMW: bisher leider keine Stellungnahme)

- Flecken auf dem Krümmer (BMW: bisher leider keine Stellungnahme)

- Unterschiedliche Verfärbungen von linkem (silber) und rechtem (gold) Auspufftopf (BMW: "bedingt durch die Führung des Abgasstroms")

- Öl am Lenkkopf (BMW: "Konnte nicht nachvollzogen werden")

- Klemmende Reifenventile (BMW: "Konnte nicht nachvollzogen werden") Anmerkung dazu: Vor einigen Wochen legte ich mir einen Komressor zu. Als Zubehör gibt es extra für Reifen ein Teil mit Manometer. Selbst mit diesem Teil ist es nur schwer möglich, die Reifen der BMWs zu befüllen. Der Smart dagegen mag den Kompressor. ;-) Also ist es weder mit einer Standluftpumpe noch einer Doppelkolbentretmine oder gar mit dem Kompressor möglich, alle Reifen zu befüllen, ohne einen mehr oder weniger starken Druckverlust danach zu riskieren. Selbst bei der Messung mit dem Flaig-Tester kommt es vor, dass ein Ventil blockiert.

Mein Senf (hallo, Doc... ;-)

BMW baut sicher gute Motorräder; die Boxer sind ein Beispiel für ausgereifte Technik. Und BMW baut als einziger Hersteller ABS auf Wunsch in jedes Motorrad ein. Das sichert BMW natürlich einen gewissen Anteil am Markt, da es Fahrer gibt, die aus irgendwelchen Gründen nicht auf ABS verzichten möchten. Seien es weniger versierte Fahrer (die die Bremsunterstützung brauchen), Ganzjahresfahrer (die bei schlechten Strassenverhältnissen ein wenig Reserve haben möchten; dazu zähle ich mich auch...) oder einfach Fahrer, die sich über das Bremsen weniger Gedanken machen möchten als es auf zwei Rädern eigentlich notwendig ist... Aber dieser Marktanteil wird schwinden, wenn andere Hersteller im "Low-Cost-Segment" bis 10.000€ [huestel] ebenfalls ABS anbieten und BMW weiterhin die Kundschaft so behandelt. Schliesslich habe ich nicht die einzige Zitrone; in den entsprechenden Online-Foren liest man immer wieder von den gleichen Problemen. (Und dabei habe ich noch nicht mal uber die unterschiedliche Spaltmasse der Verkleidungsteile, schlechte Leerlauffindung und sonstigen Kleinkram gemeckert...) Und manche Probleme erkennt BMW einfach nicht an bzw. schweigt sie tot. Und wenn sie endlich anerkannt werden, wird nichts getan, um diese Probleme in der Zukunft zu vermeiden; die Modellpflege ist fast nicht wahrnehmbar.

Unser Wunschmotorrad war die BMW R1150GS ABS, natürlich wieder in zweifacher Ausführung; nur würden wir zum jetzigen Zeitpunkt BMW nicht weitere 2 x 15.000€ hinterherwerfen.

 

[02-11-15] Update 2005-04-17[05-04-21]

Seit diesem Vorfall habe ich die F650GS nur noch sehr selten bewegt. Sie hat inzwschen (nach vier Jahren) 6400km auf der Uhr. Natürlich ist es auch auf den Zeitaufwand meiner selbstständigen Tätigkeit zurückzuführen. Aber wenn man ständig im Hinterkopf hat, daß man nach einer Regenfahrt das Mopped trockenföhnen muß... Wobei ich allerdings sagen muß, daß nach dem Nachlackieren bei Bürsgens und einigen Regenfahrten ohne Trockenrubbeln kein neuer Rost mehr aufgetreten ist!

Natürlich habe ich sämtliche Motorradmarken nach geeigneten Moppeds durchforstet. Ein paar sehr interessante habe ich gefunden, unter anderem die HD Softtail Night Train, die Buell Lightning BX12S und Triumph Speed Triple oder Tiger... Aber da ich auch bei schlechtem Wetter fahre, möchte ich auf ABS und Heizgriffe nicht mehr verzichten. Außerdem brauche ich etwas Stauraum, da ich auch schon mal auf zwei Rädern zum Kunden fahre... Und was gibt es mit ABS, Heizgriffen und Koffern? Richtig... BMW. :-)))

Deswegen spielte ich mit dem Gedanken, mir doch mal die BMW Boxer anzusehen. Ich vereinbarte bei Bürsgens einen Probefahrttermin. Das Objekt der Begierde war die R1100S, ein, lt. BMW-Marketingabteilung, Tourensportler.

Der Motor mit doppelt so vielen Zylindern, fast doppelt soviel Hubraum, Leistung und Drehmoment, ist phantastisch. Die Kraftentfaltung sagt mir sehr zu, ab 2500/min steht genug Dampf zur Verfügung. Allerdings ist die Sitzposition nicht das Wahre. Dadurch, daß man vornüber gebeugt sitzt, werden die Handgelenke sehr belastet. Auch spürte ich nach einer Stunde schon Rückenschmerzen. Sehr schade eigentlich... Aber vielleicht bin ich zu klein (1.72m) oder zu alt (36)... ;-)

Danach habe ich die R1200GS getestet. Der neu entwickelte Boxer (4-Ventiler Next Generation...:-) hat 115Nm Drehmoment und ist meiner Ansicht nach etwas bissiger als der der R1100S. Ansonsten hat die GS die gewünschte und eigentlich auch erwartete Sitzposition.

Da ich zwischendurch immer wieder um die R1150R Rockster rumgetigert bin, haben Bürsgens auch noch diese zur Probefahrt abgeboten. Die Rockster ist in meine Augen eine wunderschöne Maschine. Das Handling ist mit Abstand das Beste der drei Moppeds, die Fahrleistungen dank der 85PS allerdings auch spürbar geringer, wenn auch ausreichend. Aber mit der Sitzposition wurde ich auch nicht glücklich, die Handgelenke wurden belastet, wenn auch nicht so wie bei der S; ausserdem war mir der Kniewinkel zu spitz.

Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluß gekommen, daß die R1200GS wohl der Boxer meiner Wahl wäre. Muß mal ein wenig rechnen; wenn aber alles hinhaut, werde ich meine F650GS wohl verkaufen.

Dazu werde ich sie in den Serienzustand zurückversetzen, damit mein Nachfolger seine Modifikationen nicht auf meinen basieren muß. Das Topcase bleibt latürlich drauf.

Auch wenn ich viel Ärger mit der F hatte... Ich kann sie mit einem guten Gewissen verkaufen. Die Software-Probleme sind behoben, die Roststellen sind weg, und an ein paar kleine Meisen gewöhnt man sich wie bei einem langjährigen, geschätzten Bekannten. Das Fahrverhalten ist einwandfrei, mit den 50PS Motorleistung kommt man auf kurvigen Landstraßen recht flott vorwärts. Dank der Zusatzscheinwerfer kann man auch im Dunkeln fahren, der Serienscheinwerfer alleine ist nicht mehr zeitgemäß. Die F ist immer brav beim ersten Anlassversuch angesprungen, auch nach längerer Standzeit. (Habe allerdings an die 12V-Steckdose ein Batterie-Frischhaltegerät angeschlossen, damit, wenn ich mal spontan Lust und Zeit habe, mich auf die F verlassen kann.)

Selbst wenn es "taktisch unklug" für den nahenden Verkauf ist, werde ich den obigen Text nicht entfernen. So weiß der potentielle Käufer, was ihn erwartet. Ich spiele lieber mit offenen Karten, auch wenn das auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Irgendwie tut es mir leid, sie abzugeben, aber der Trennungsschmerz wird vergehen, wenn ich erst auf der R1200GS sitze. Und wenn es finanziell nicht klappt, fahre ich die F noch ein Jahr, ich habe ja sowieso fast keine Zeit. :-)

Mal sehen, was die nahe Zukunft bringt...

 

[05-04-17] Update 2005-04-21[06-19-16]

Die Entscheidung steht fest und die titanblaue F650GS somit zum Verkauf. Fast vier Jahre jung, keine 7000km gelaufen, 37kW/50PS, EZ 5/2001, zwei Jahre TÜV (also bis 5/2007) bekommt sie noch. Sie hat ABS, Heizgriffe, Handprotektoren, Topcase mit Gleichschließung, Nebel- und Fernscheinwerfer, hat kein Gelände gesehen und ist un- und umfallfrei. Mit dem normalen Fahrwerk und der normalen Sitzbank sollte sie für Fahrer(innen) ab 1.70 geeignet sein. (Kommt aber ein wenig auf das Rumpf-Bein-Verhältnis an...)

Als fairen Preis erachte ich 4.600EUR. Laut DAT ist der Händler-Einkaufspreis ohne Zubehör knapp unter 5000EUR.

Bei Fragen könnt Ihr mir gerne eine eMail schreiben oder mich anrufen. Bitte nicht unangemeldet vorbeikommen, da ich berufsmässig viel unterwegs bin. Eine Probefahrt ist nach Vorlage von Personalausweis und Führerschein selbstverständlich möglich.

Nachtrag: Die F ist verkauft und bereitet ihrem neuen Besitzer viel Freude... Die Nachfolgerin ist eine ozeanblaue BMW R1200GS namens "Elise". (Ich weiß auch nicht, warum ich bei dick und blau und Rüssel spontan auf diesen Namen kam...:-).

Wenn ich mal wieder vieeel Zeit habe, werde ich etwas über sie schreiben...

Projekt "Zusatzscheinwerfer", demnächst hier... ;-)
Spritmonitor.de

[05-04-21] Update 2006-09-16

Aus "persönlichen Gründen" werde ich mich wieder von der R1200GS trennen... Die Nachfolgerin ist schon bestellt. Ich werde sicher einige Abstriche in Bezug auf Beschleunigung, Bremsleistung, Komfort, Zuladung usw. machen müssen. Das ABS und die Heizgriffe werden mir wohl am meisten fehlen - aber ich hoffe, daß das nächste Mopped mir nicht nach dem Leben trachtet: Eine Harley-Davidson FXSTB/07 Night Train...

Harley-Davidson FXSTB Night Train "bscon.de"

Hier eine Fotomontage mit dem geplanten, kleinen Ape-Hanger... so ist sie seit vielen Jahren mein Traum-Motorrad... Ein paar technische Daten: Die 2007er Softail- und Dyna-Modelle haben einen Hubraum von 96cui (CUbic Inches - WTF is'n Würfelzoll? :-) Das entspricht satten 1584 ccm. Im Vergleich zum 1999 eingeführten TwinCam88 mit 1449ccm und 64PS sowie 102Nm wurde lediglich der Hub von 101,6 auf 111,1mm vergrössert. Daraus resultiert eine Leistung zwischen 70 und 75 PS und ein Drehmoment um die 120Nm. Das Gewicht liegt bei 317kg, Sechsganggetriebe sowie Einspritzung sind Serie.

Auf dem Papier werde ich mich sicher verschlechtern, zwei Probefahrten mit aktuellen Harleys haben mir die zahlreichen Vorzüge der R1200GS vor Augen geführt. Aber das, was sich nicht "messen" läßt, ist das Feeling, was aufkommt, wenn die 1.6l Hubraum (hatte mein Focht Taunus damals auch...:-) vor einem rumpeln...

Meine erste Probefahrt war auf einer Softail Custom (FXSTC) mit TwinCam96B. Eine sehr angenehme Sitzposition und ein ebenso ansprechendes Äußeres. Chrom, wohin mal blickt und eine tolle Tanklackierung. Lediglich die Sitzbank fand ich etwas übertrieben, aber eine Sozia würde sie sicher sehr zu schätzen wissen... Der Motor läuft dank seiner Ausgleichswelle recht ruhig, aber immer noch spürbar. Es war schön, endlich wieder mal mit vorverlegten Fußrasten durch die Gegend zu tuckern. Kurven lassen sich mit angepasster Geschwindigkeit meistern, eine Bremsung sollte man gut planen. (Naja, Kunstück, wenn man von einem Mopped mit 230kg und einer Hochleistungs-Bremsanlage mit Bremskraftverstärker und ABS kommt, wirkt wohl jede Einzel-Scheibenbremse bei 315kg etwas unterdimensioniert.)
Harley-Davidson FXSTC Softail Custom 1280x1024 400kB
Harley-Davidson FXDB Dyna Street Bob 1280x1024 400kB
Die zweite Probefahrt mit der Street Bob (FXDB) aus der Dyna-Baureihe war etwas "aufregender"... Es goß wie aus Eimern. Außerdem ist die Street Bob doch etwas gewöhnungsbedürftiger aus die Softail Custom. Zum einen hat sie den TwinCam96-Motor ohne Ausgleichswelle; deswegen schüttelt sie sich wie ein nasser Hund. Das ist aber nur "anders" und nicht unangenehm. Zum anderen hat sie keine vorverlegten Fußrasten, aber auch daran kann man sich zur Not gewöhnen. Für das hintere Schutzblech gibt es einen Gepäckträger, der den leeren Platz hinter dem Fahrer sinnvoll und gleichzeitig dekorativ füllt. Die Street Bob schien etwas agiler als die Softail, sie wiegt 12kg weniger und hat 5 Nm mehr. Auch schön: Die Street Bob gibt es in mattschwarz (black denim). Interessenten sollten die 700EUR für Vorverlegte auf jeden Fall mit einplanen!

Erst sollte es die Street Bob werden, weil sie immerhin 4600EUR preiswerter ist als die Night Train. Als Solofahrer hätte ich auf den Soziussitz verzichten können. Aber die Softail-Baureihe gefällt mir halt besser... Dann keimte schliesslich die Hoffnung in mir auf, daß dieses Motorrad vielleicht doch mein letztes sein könnte; somit beisse ich in den sauren Apfel und erfülle mir meinen langjährigen Traum.

Ein moderneres Motorrad wäre auf jeden Fall eins aus der VRSC-Familie mit Revolution-Motor gewesen. Dort gibt es Flüssigkeitskühlung, einen 60°-V2 mit je zwei obenliegenden Nockenwellen und Vierventilköpfen sowie 1130ccm Hubraum und über 120PS an dem 240mm breiten Hinterreifen... aber wenn schon eine Harley, dann bitte schön klassisch - auch wenn die Night Rod Special in Black Denim eine Versuchung erster Klasse ist - Freunde der Yamaha Vmax werden sie lieben... Außerdem befürchte ich, daß der Charakter dieses Bikes den Fahrer beeinflußt und so zu einer nicht führerschein-kompatiblen Fahrweise "zwingt". :-)

Harley-Davidson VRSCDX Night Rod Special 1280x1024 400kB

Am 9.9.2006 habe ich die Night Train bestellt, damit begann die laaange Lieferzeit... auch vier Wochen können verdammt lang werden. :-)

Hoffentlich säuft der Kahn, auf dem sich das Moppedchen momentan befindet, nicht ab; in dem Fall würde ich Anfang Oktober 2006 wohl nicht auf einer 64cm tiefen Sitzbank Platz nehmen können.

Sobald der Dampfer da ist (das Mopped, nicht das Schiff :-), werde ich ein paar echte Bilder anstatt der obigen Montage einstellen...

Gesterm konnte ich sie eeendlich abholen. :-) Während der ersten 300km bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe... Fahr- und bremstechnisch gesehen ist die R1200GS ganz klar überlegen... sie hat ein um Längen besseres Fahrwerk, das so schnell nichts aus der Ruhe bringt, dazu einen Motor, der die Bezeichnung "Explosionsmotor" wirklich verdient und als Ausgleich ein Bremssystem, das die Fuhre schnell und sicher zum Stehen bringt... aber die Night Train ist das "sympatischere" Motorrad. Oben im Bild fehlen vorne noch die schwarzen Kellermänner, die werden bei der 1000mls-Inspektion "nachgeholt".
Spritmonitor.de
Morgens, halb acht in Deutschland...
Waldfeucht - Badlands... :-)
Die Windgeneratoren gehören hier inzwischen zum normalen Landschaftsbild...
Dank des Morgennebels ist vom Hintergrund nix zu sehen
Immer wieder gern gesehen: Das 21"-Vorderrad
Bei der 1000-Meilen-Inspektion endlich drangekommen: Die schwarzen Kellermann BL1000 white, passend zu den hinteren Micro 1000 LED white...
15. Februar, 10°C, die Sonne lacht - während die alten Weiber feiern, gönn ich den Küryakyn-Iso-Pegs etwas Frischluft und genieße das sonore Brummen der HG-Lowcost-Dämpfer...Wie man gut sieht, sind Hitzeschilde nicht die schlechteste Erfindung. Passend zu der Werkzeugrolle gibt es auch Satteltaschen - die kommen aber nur bei Bedarf drauf. Und wenn ich den Bedarf mal hab, mach ich mal ein Foto mit. Vielleicht mach ich sogar mal ein Foto von links... :-)
Eeendlich: So sieht eine Softail von links aus... BTW: Da die Werkzeugrolle die geniale Optik der zierlichen Gabel versaut hat, habe ich sie kurzerhand nach unten verbannt. Angenehmer Nebeneffekt: Da flattert sie nicht mehr vor der Lampe rum... das nervte tierisch.
Ostermontach 2008 - Eine halbwegs trockene Phase zwischen Regen, Schnee & Hagel bei schnatterigen 3°C... Nicht gerade ein Wetter zum Eierlegen.
Leider verlieren die hinteren Kellermänner die Farbe und die vorderen die Gläser... :-( Also habe ich für's Erste normale Ochsenaugen drauf. Dabei fiel mir auf, daß die Ochsenaugen von vorne wesentlich besser sichtbar sind als die BL1000 - diese werden nämlich von Brems- & Kupplungshebel fast komplett verdeckt.
Laut & leise... Hier mal ein Klangbeispiel mit der mechanisch verstellbaren 3"-Anlage von Kess-Tech (Kess# 070-2112-211). Der Unterschied zwischen dem Standard-Gesäusel mit den zulässigen 79dB und den 115dB mit offenen Dämpfern ist nicht zu überhören - endlich klingt eine Harley mit Twincam96 wieder so ein bißchen wie eine Harley, ohne infernalisch laut zu wirken und vor allem, ohne Angst vor einer Sicherstellung bei einer Schallpegelmessung haben zu müssen. Die Dämpfer darf man im offenen Zustand auf öffentlichen Straßen natürlich nicht fahren, aber im Falle eines Falles kann man die Dämpfer wieder auf leise stellen...
Nun habe ich schwarze Ochsenaugen dran, die passen stilmäßig am Besten zum Ape.
Passend zur Night Train gibt es inzwischen auch schwarze Hebel. Nun bin ich nur noch auf der Suche nach einem Paar schöner, schwarzer Griffe. Für Tips bin ich wie immer dankbar...
Das Video habe ich inzwischen mit Untertiteln vesehen, wahlweise deutsch oder englisch.
Es ist schön, auf dem Land zu leben. Auch wenn ich mir ein paar Berge wünschen würde - die gibt es hier aber dummerweise nur in Ortsnamen wie Heinsberg, Wassenberg und Luchtenberg... :-)
Das schöne Ende eines langen Arbeitstages...